Spannung pur bis zur letzten Runde begleitete das traditionelle Kurt-Gräser-Gedenkturnier
des Schachvereins Schiffweiler im Jugendraum der Lindenhalle Stennweiler.
Vor allem die drei ersten Bretter waren stets von Zuschauern und Teilnehmern, die ihre Partien
bereits beendet hatten, umlagert. Wer dachte das der Favourit GM Slim Belkhodja
vom Bundesligisten SC Remagen, durchmarschieren, wurde eines Besseren belehrt.
Bereits in der dritten Runde verlor der haushohe Favourit überraschend gegen
WFM Daiva Czech vom Landesligaabsteiger Bexbach. In der sechsten Runde rettete
sich Belkhodja gegen den mehrmaligen Turnierggewinner FM Karl Muranyi vom SC Bon.
Er war diesmal nur fünfter der Setzliste, was das hohe Niveau des Teilnehmerfeldes untermauert.
Durch den abermaligen Punkverlust des Großmeisters übernahm der Trierer Dimtry Goriachnik bis zur
vorletzten Runde die Führung. Dann kam es zum Duell mit Belkhodja, aus dem der Turnierfavourit nach
einem dramatischen Partieverlauf mit wechselseitigen Gewinnchancen als Sieger hervorging und wieder
die Tabellenführung übernahm.
Diesmal ließ sich Belkhodja nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Er besiegte in der letzten Runde
den für den Oberligaaufsteiger Gambit Saarbrücken spielenden Franzosen Stephan Milutinovic und verwies
mit 7,5 Punkten Goriachnik auf den zweiten Platz(7 Pkt). Mit der schwächeren Feinwertung kam punktgleich
Michael Jordan vom SC Andersen St. Ingbert überraschend auf Rang drei. Er spielte in der letzten Runde
remis gegen Viktor Siebert, der mit 6,5 Pkt und Platz vier bester Teilnehmer des Ausrichters SV Schiffweiler
war. In dem starken Feld behauptete sich Siebert vor dem Trio mit 6 Pkt, bestehend aus FM Karl Muranyi,
WFM Daiva Czech, und Jens Barmbold vom Saarbrücker Gambit, das ebenfalls unter die Preisträger kam,
sowie Milutinovic mit 5,5 Pkt auf Rang acht als letzter Preisträger.
So genannte DWZ-Preis gingen an Thomas Schütz (Wadgassen/Differten), Heinz Wirtz und Roland Kaum
(beide Gambit Saarbrücken) sowie Hans Barmbold (SV Spiesen-Elversberg).
Da es in der Gruppe zwischen
1700-1850 nur einen Teilnehmer gab (drei mussten es sein), verfiel der Preis. Der betroffene Spieler
Daniel Fernschild vom SC Ostertal war jedoch bester Jugendlicher des Turniere als 15. im Gesamtklassement
und erhielt dafür einen Sonderpreis. Der zweite Sonderpreis ging an den besten Senior (Ü60). Dies war
Fritz Klicker vom SV Riegelsberg auf Rang 18.
Ferner überreichten Volker Herschbach als Vertreter des
SV Schiffweiler und Turnierleiter Christian Rosenkranz noch einige Buchpreise an die keinen der 14
dotierten Preise erlangten, in Reihenfolge ihrer Platzierung solange der Vorrat reichte. Die jüngsten
Teilnehmer im Feld waren die Nachwuchsspieler des SV Schiffweiler, Maximilian Clemens und Sascha Hinsberger,
die ihr erstes großes Turnier spielten. Keiner von ihnen errang weniger als 2,5 Punkte, wobei sich noch
die fehlende Turnierpraxis bemerkbar machte. Vereinsvorsitzender Thomas L´hoste war nicht nur von der
Leistung des Schiffweiler Schachnachwuchs angetan, sondern auch von der Resonanz, die das Trunier in
seiner 14. Auflage hatte. So steht auch einem 15. Turnier zu Ehren des 1993 verstorbenen Spitzenspielers
Kurt Gräser nichts entgegen